Fremdsprachen

In meiner Familiengeschichte gibt es viele Ungereimtheiten.
War es möglich beim BDM polnsch zu lernen??
Oder woanders??:confused:

Meine OMA konnte polnisch. Die hat es vermutlich ueber in Danzig und Graudenz wohnende Freundinnen gelehrnt

Guten Morgen Esther,
Mama ist 1939 nach Danzig gegangen. Hat in der Heckergasse gewohnt. Bei der Reichsbahn gearbeitet. Zuhause war polnisch strengstens verboten. In Danzig haben Lehrer im Untergrund polnisch unterrichtet. Sind von der Gestapo und Nazis schwer verfolgt worden.Wofür wurde polnisch gebraucht . Mama müßte sich auch in Graudenz zur BDM - Zeit aufgehalten haben. Ein KZ soll es da auch gegeben haben.
Danke.
GRuß Ursula:confused:

Wofür Polnisch? Kriege reißen Familien und Sprachen auseinander, Polen und Deutsche waren doch häufig in einer Familie zu finden. Dann kam der Schwachsinn mit den Deutschen, die Polnisch verboten hatten, dann die Polen verständlicherweise, die den dort lebenden Deutschen die deutsche Sprache verboten. Was für ein Wahnsinn. Dadurch gab es auch sicherlich Risse in den Familien. Ein Teil der Familie meines Mannes blieb im damaligen Oberschlesien, ein Teil ging nach Westdeutschland. Die Kinder, die einige Jahre bereits deutsch gesprochen hatten, später hauptsächlich polnisch, haben es nicht ganz verlernt, obwohl die Hauptsprache dann für sie polnisch war. Die Generation darauf spricht polnisch. Es sei denn, in manchen Familien wurde trotz Verbot die Muttersprache hochgehalten.
Die gleiche Tragik ist jetzt beim russischen/ukrainischen Krieg. In vielen Familien sind Russen und Ukrainer gleichermaßen. Sollen sie jetzt zu Feinden werden? Die Ukrainer haben mit Sprachbüchern Russisch/Deutsch keine Probleme. Sie können Russisch genauso gut wie Ukrainisch. Zumal, wenn sie in dem sog. russischen Teil lebten.

Lb Gruß

Inge-Gisela